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Am Hang über der Stadt und der Moschee von Macka
aufgewacht. Auf einem Holzsteg frühstücken wir. Ramadan, wir
sind die einzig Kauenden im ganzen Dorf. Langsam arbeiten wir
uns auf den Paß. 25 km lang geht es auf einer Schlaglochpiste
hinunter. Erneut werden wir mit Steinen beworfen. In den
Dörfern hängen draußen beim Schlachter Kadaver unter dem
Dach, Verwesungsgeruch liegt in der Luft. Nach dem
Sonnenaufgang werden wir in einem Restaurant vom Wirt zu
Salat, Käse und Brot eingeladen. Nach dem Essen baue ich
mein Zelt im Raum auf. Die Türken begutachten es sorgfältig
und klettern sogar hinein. Nach ein paar Geboten verkaufe ich
es. Jetzt habe ich 3 kg weniger Gepäck und mehr Geld. Nach
der Vorstellung in dem kleinen Kino lädt uns Mustafa, einer der
Türken aus dem Restaurant, zu sich ein.

Wir fahren durch die Berge an Eselskarawanen und
Vierer-Ochsen-Gespannen mit Massivholzrädern vorbei.
Zeitweise liefern wir uns verbissene Rennen. Ein
Streckenabschnitt ist mit noch nicht gehärtetem Asphalt neu
ausgebaut worden. Auf dem sandigen Nebenstreifen zu fahren,
ist sehr anstrengend, deshalb versuchen wir vorsichtig, auf dem
klebrigen Asphalt zu fahren. In Michels Schaltung und Kette
setzen sich Steinchen fest und verhindern die Weiterfahrt. Bei
einem Militärcamp gelingt es uns, sie zu reinigen. Anschließend
essen wir mit den Soldaten. Der 2390 m Paß ist so steil, daß
wir unsere Räder schieben müssen. Beim Besteigen verfolgen
wir einen "Mondaufgang". Zuerst erscheint ein heller Kranz,
dort, wo sich zwei Berge treffen, dann tritt ganz wenig des
Umrisses hervor. - Für einen kurzen Moment scheint der Mond
wie eine große Kugel, die nicht 'runterrollt, am Hang zu liegen.

Auf dem Paß kehren wir in der Berghütte ein und trinken noch
einen Tschai (das ist die Bezeichnung für Tee), der uns von
dem Personal gereicht wird. Heute haben wir 130 km, von
denen 70 km ausschließlich Steigungen waren, zurückgelegt.




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