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Eine ca. 40 cm lange Eidechse läuft uns über den Weg.
Auf dem Rückweg stehen wir vor der Wahl, einen Bergrücken
zu überqueren oder durch das Tal zu gehen, wo Nomaden
mit ihren Schafen und einem großen Hund rasten. Wir haben
kaum noch Kraft und entscheiden uns deshalb, durchs Tal zu
gehen. Ich rufe mehrere Male "Hallo", um den Nomaden
aufzuwecken, damit er seinen Hund festhält. Anstelle des
Nomaden, wacht aber sein großer Hund auf. Schlaftrunken
erhebt er sich und springt in großen Sätzen auf mich zu.
Zum Glück halte ich in der rechten Hand einen Stock, mit
dem ich ihn in Schach zu halten versuche. Der Hund weicht
mit dem Schwingen des Stocks vor und zurück. "Nein!", "Nein!"
Er versucht zuzuschnappen, dabei dresche ich 3 Mal auf sein
großes Maul ein. Endlich wacht der Nomade auf und beruhigt
den Hund. Die Schläge auf die empfindlichste Stelle,
die Nasenspitze, haben diesem starken Tier kaum etwas
ausgemacht. Er schleckt ein paar Mal mit der Zunge darüber
und trottet dann zu den Schafen zurück.

In Afghanistan gibt es ein Nomadenrecht, einen Ehrenkodex,
das den Nomaden verpflichtet, denjenigen zu töten, der seinen
Hund getötet hat.




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