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Band-i-Amir, die erlebte Science Fiction, das sind
fünf in Becken gesammelte Seen, inmitten von Ödland
und Wüste. Dieser Ort ist so unwirklich, ich fühle
mich wie auf einen fremden Planeten, auf dem andere
Naturgesetze gelten, versetzt. Die Sonne steht tief,
die Intensität der Strahlung ist hier in 4000 m Höhe
sehr stark. Der Himmel ist klar und von einem ganz
hellen Blau. Im Schatten ist es eisig kalt. Ein Vogel
kreist um die bizarren Felsformationen. Die Luft ist
klar. Jede Spalte, jede Ritze ist zu erkennen. Das
Wasser ist ganz blau und rein. Die Berge sind von
einer unübertrefflichen Schönheit. In der Ebene fließt
ein aufs hundertfach verästelter Strom, er durchzieht
sie wie ein Adersystem. Die Äderung der Ebene setzt
sich am Hang, in den silbern glänzenden Wegen, fort.
Das Wasser ist so klar, daß man es nicht sieht, nur
die von den Windböen erzeugten Wellen geben der
Oberfläche eine Struktur aus Schatten und funkelnden
Sternchen. Weiße Flecken entstehen dort, wo das
"unsichtbare" Wasser kleine Wasserfälle bildet. Pferde,
unter anderem auch ein Schimmel, grasen verstreut in
der Landschaft weit unterhalb der in den Becken
gesammelten Wasseroberfläche. Im gesamten Tal gibt es
keinen Baum oder Strauch, keinen Ast, der den starken
Wind anzeigen könnte. Wirbelnde weiße Staubwolken
huschen vereinzelt über die Ebene. Die Felsen tauchen
aus dem Hang hervor wie eine vom Wind freigelegte
Stadt.




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