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Über eine schöne Eisenbrücke gelange ich auf die andere
Seite des Indus. Ein Stück fahre ich auf einem Laster, der
Zuckerrohr geladen hat, mit. Das kleine Transistorradio
mit der pakistanischen Musik, habe ich über dem linken Ohr
in die Falte vom Turban gesteckt. Ich esse mit den Truckboys
von dem frischen Zuckerrohr, auf dem wir sitzen. In
Rawalpindi laden mich Leute ein, im Turm, der vor 100 Jahren
von den Engländern erbauten Kirche, zu schlafen.

Plötzlich wache ich auf. Wo bin ich? Über mir sehe ich eine
braune Holzdecke. Ich höre das Rattern und Tuten von
Dampflokomotiven, Krächzen der Krähen, Hupen der Laster
und einen Chor singen. Ich frühstücke mit Bathi und seiner
Frau. Wir trinken heiße Schokolade, vom Pulver, das mir Pils'
mitgegeben haben. In der Küche hockt ein schönes anmutiges
Mädchen und backt Fladenbrote. Mit dem Rad mache ich einen
Abstecher nach Islamabad, der Hauptstadt von Pakistan. Der
englische Einfluß ist nicht zu übersehen, viele sprechen Englisch
und oft werde ich gefragt: "You come from the ju ke?" - Im
pakistanischem Fernsehen wird gerade das Cricket-Spiel gegen
Indien, das Nachbarland, den Rivalen, übertragen. 21 Leute
sitzen in dem kleinen Raum vor dem Fernseher und schauen
angespannt zu. In der Nacht klettere ich über die Bambusleiter
und Eisenstiegen im Kirchturm hoch, dabei wachen Tauben auf,
und eine schlägt mit den Flügeln die Kerze aus.





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