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Ein Ruderboot zieht einen aufgeblähten Tierkadaver
hinter sich her, die Inder kommen nur schwer gegen
die Strömung an. 300 Meter vom Ufer entfernt wird
die wie ein Ballon aufgedunsene "heilige" Kuh von der
Leine abgeschnitten. Langsam treibt sie flußabwärts den
Ganges hinunter. Wäsche wird am Ufer gewaschen und
auf den Treppen ausgeklopft. Der Müll wird ins Wasser
gekippt. Auch die Abwässer werden in den Fluß geleitet,
der Gestank ist unerträglich. Eine Horde staubiger Büffel
läuft die Stufen 'runter und planscht ins Wasser.
Ein "Hippie"-Mädchen putzt sich die Zähne.
Das Wasser der letzten Flut stieg ca. 10 m höher als normal.
Der Schlamm liegt zum Teil noch auf den Stufen.

Der Wäscher stößt bei jedem Schlag ein heiseres "Jäh" aus. Die
feinsten Seidenstoffe liegen auf den Stufen zum Trocknen
ausgebreitet.

Meditierende, mit Asche bemalte Hindus sitzen auf den Stufen.

Es ist sehr heiß. Tempel an Tempel! Tausende kommen hierher
um zu sterben. Es gibt zwei Stätten für die Totenverbrennung.
Wenn eine Familie es sich leisten kann, wird der Tote dort auf
einem Holzhaufen verbrannt, die Asche wird in den als Gott
geltenden Fluß Ganges gestreut. Tausende nehmen im Fluß
ein Bad. Dabei trinken sie das Wasser! Ich sitze mit Reisenden
auf einem der Hausboote. Auf dem Wasser treibt ein
undefinierbares, großes Stück Fleisch vorbei, das mit roten
und blauen Farbstreifen bemalt ist. Ein Vogel sitzt darauf und
pickt Fleisch heraus. Was für ein Anblick!
Als "heilig" geltende Menschen werden nicht verbrannt,
sondern in den Fluß gebracht. Eine 70 cm große Eidechse
läuft auf den Stufen am Fluß entlang. Eine tote fette Schlange
liegt am Ufer.




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