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Wir treffen auf einen Fahrrad-Crack, der bis nach
Griechenland gefahren war. Die Straße hinaufgefahren
unter uns leuchten die Lichter von Dubrovnik.
Am Morgen fahren wir beide den Hang in verschiedenen
Richtungen hinunter. Sie in Richtung Deutschland,
ich in Richtung Japan. Bärbel, mach's gut ...
Ich befürchte durch den ersten Fehlversuch, bei dem
ich 1 1/2 Monate verloren habe, in Ostanatolien oder
in Afghanistan in den Winter zu geraten. Deshalb
schließe ich mich zwei Australiern mit ihrem Mobil an.
Wir fahren zusammen an die albanische Grenze. Die
Grenzbeamten sind sehr aufgeschlossen, aber ohne Visa
können wir nicht einreisen. In einer tiefen Schlucht
übernachten wir im Mobil.
Extreme Steigungen. Ich bin wirklich sehr erleichtert,
endlich aus Jugoslawien, dem Land, in dem ich beim
ersten Versuch scheiterte, raus zu sein.
Durch diesen Lift habe ich bestimmt 1 1/2 Wochen
gespart!
In Thessaloniki sind überall Zelte aufgebaut, da vor
ein paar Wochen ein starkes Erdbeben wütete. Rote,
gelbe und grüne Schilder kleben an den Häusern, je
nach Schadensgröße. Ein großer Teil der Stadt ist
einsturzgefährdet. Fani kennengelernt. Sie erklärt mir
das griechische Alphabet. Fani übernachtet, wie viele
andere Griechen auch, aus Angst vor einem neuen Beben in
einem Zelt. Bei Lamanda, einem netten Afrikaner, Soul-
und Raggae-Musik gehört, Bob Marley. Grüne, blaue,
gelbe und rote Glühbirnchen leuchten, entlang der
Zimmerdecke, im Rhythmus der Musik auf. Thessaloniki
gefällt mir gut, aber ich muß weiter.
Ein Storch fliegt mit einer langen Schlange im Schnabel
über mich hinweg und füttert anschließend damit seine
Jungen. Die Schlange verschlingt die Maus, aber der
Storch verschlingt die Schlange.
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